Florești (Sibiu)

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Florești
Felsendorf
Földszin
Florești (Sibiu) führt kein Wappen
Florești (Sibiu) (Rumänien)
Florești (Sibiu) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Sibiu
Gemeinde: Laslea
Koordinaten: 46° 10′ N, 24° 40′ OKoordinaten: 46° 9′ 42″ N, 24° 39′ 47″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 411 m
Einwohner: 136 (2021[1])
Postleitzahl: 557116
Telefonvorwahl: (+40) 02 69
Kfz-Kennzeichen: SB
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Dorf

Florești (früher Felsa oder Felța, deutsch Felsendorf, ungarisch Földszin) ist ein Dorf im Kreis Sibiu (Rumänien). Es gehört zur Gemeinde Laslea (Großlasseln).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florești befindet sich abgelegen in einem südlichen Seitental der Târnava Mare (Große Kokel). Die nächstgelegene Stadt ist Sighișoara (etwa 12 km nordöstlich).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florești wurde im Jahr 1305 erstmals urkundlich erwähnt.[2]

Der Ortsname soll sich entweder vom Vornamen „Valentin“ oder von der Ortschaft Filsdorf (heute Filstroff, Lothringen/Frankreich) herleiten.[3]

Felsendorf gehörte damals zum Königreich Ungarn und zum Besitz der ungarischen Adelsfamilien Bethlen und Apafi. Über mehrere Jahrhunderte war die Mehrzahl der Bewohner Siebenbürger Sachsen, die den Ort Filsdorf oder Felsendorf nannten. Anders als viele andere Dörfer in der Umgebung lag Felsendorf nicht auf Königsboden, sondern war Adelsbesitz und seine Bewohner somit Hörige.

Nachdem Felsendorf bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zum Königreich Ungarn, zum Fürstentum Siebenbürgen bzw. zu Österreich-Ungarn gehört hatte, ist es seitdem ein Teil des Staates Rumänien.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1786 wurden 224 Einwohner gezählt. Seit dem 19. Jahrhundert lebten – neben einigen wenigen Ungarn und Zigeunern – Siebenbürger Sachsen und Rumänen etwa in gleicher Zahl im Dorf. 1941 wurde mit 381 die größte Einwohnerzahl registriert; davon waren etwas mehr als 50 % Deutsche. Ab dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren die meisten Bewohner Rumänen. Nach der Revolution von 1989 wanderten die meisten Deutschen aus. Dadurch ging die Einwohnerzahl von Florești deutlich zurück.

2002 lebten in Florești noch 127 Menschen; davon bezeichneten sich 75 als Rumänen, 45 als Zigeuner, zwei als Deutsche und fünf als Ungarn.[4] Im Jahr 1995 war kein einziges Mitglied der (deutschen) Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien mehr registriert.[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florești liegt an einem unbefestigten Fahrweg, der von Laslea südwärts führt. Öffentliche Verkehrsmittel berühren den Ort nicht.

Der nächste Bahnhof liegt etwa acht Kilometer nördlich von Florești an der Bahnstrecke Teiuș–Brașov (Haltestelle Luna).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dorf befindet sich eine 1424 auf Veranlassung der Familie Bethlen errichtete Kirche, die nach der Reformation in Siebenbürgen zur evangelischen Kirche wurde.[2] Seit dem Wegzug der deutschen Bewohner stand die Kirche leer und befand sich in einem desaströsen Zustand. Von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien wurde sie der britischen Stiftung „Mihai Eminescu Trust“ übergeben, um bei gegebenen finanziellen Möglichkeiten das Gebäude zu erhalten. Der ursprüngliche Altar von 1550 und der neogotische Altar von 1899 wurden in das Museum von Sighișoara gebracht.

Auf Veranlassung des Mihai Eminescu Trusts und mit finanziellen Mitteln der niederländischen Stiftung „Horizon“ wurde die Kirche restauriert und im Oktober 2008 erneut geweiht.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Florești – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien bei citypopulation.de
  2. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  3. a b www.genealogy.net
  4. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 4. November 2008 (PDF; 582 kB; ungarisch).
  5. Hermannstädter Zeitung, 10. Oktober 2008@1@2Vorlage:Toter Link/www.hermannstaedter.ro (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.